Burning Bridges by Tami Fischer

Burning Bridges by Tami Fischer

Autor:Tami Fischer [Fischer, Tami]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783426455777
Herausgeber: Knaur e-books
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Kapitel 16

Eine Hand auf meiner Schulter weckte mich auf. Der Schlaf hatte mich so sehr verschlungen, dass ich Mühe hatte, meine Augen zu öffnen, also tat ich es nicht.

»Ella.«

Die tiefe, angenehme Stimme, die meinen Namen flüsterte, war nicht hilfreich. Sie war mindestens so sanft wie der taube Schlaf um mich herum und eine wahre Wohltat.

Erst als Finger durch mein Haar strichen und deshalb ein warmes Prickeln meinen Rücken hinabfuhr, wurde ich ein wenig wacher.

Ich öffnete die Augen und sah mich verschlafen um. Es war dunkel in meiner Wohnung. Nur das Licht über dem Herd in der kleinen Küchenzeile spendete schummriges, warmes Licht.

Ich war auf dem Sofa eingeschlafen, die Lernkarten überall um mich herum verstreut.

Ches saß neben mir und betrachtete mich mit erstaunlich sanften Augen.

Augenblicklich war ich wacher. Ich richtete mich aus meiner steifen, halb liegenden Position auf und rieb mir ein paar wirre blonde Haarsträhnen aus dem Gesicht. Vermutlich sah ich aus wie eine Vogelscheuche.

»Wie spät ist es?«, ächzte ich und sah mich um.

»Kurz nach vier«, erwiderte Ches. Ein erheitertes Funkeln lag in seinen Augen.

»Schon so spät?« Erschrocken blickte ich auf die Wanduhr – und tatsächlich, es war vier Uhr drei in der Früh.

Ich bemerkte seine feuchten Haare, die sich leicht wellten und sein Gesicht umrahmten. Er war wohl nicht eben erst zur Tür hereinspaziert. Er hatte sogar schon geduscht.

Abgesehen von den feuchten Haaren fiel mir noch mehr an ihm auf – weitaus mehr. Er war wieder oberkörperfrei und trug seine dunkle Baumwollhose. Im Halbdunkeln verlieh das dem ganzen Moment, zusammen mit meiner Müdigkeit, etwas erstaunlich Intimes. Es war beinahe überwältigend. Ich glaubte sogar zu spüren, wie es die Luft verdichtete.

»Tut mir so leid«, sagte ich und sammelte meine Karten zusammen. »Du wolltest vermutlich schlafen gehen, oder? Und ich blockiere deinen Schlafplatz.«

Ches schmunzelte und richtete sich ebenfalls auf. Ich konnte den Blick nicht von seinen Lippen abwenden und verharrte in der Bewegung.

»Ich wollte dich eigentlich nicht wecken, weil du so friedlich ausgesehen hast, aber wahrscheinlich wärst du morgen mit einem steifen Hals aufgewacht, wenn ich nichts gesagt hätte.«

Ich dehnte meinen Nacken ein wenig – er war tatsächlich verspannt. Ein Gähnen erkämpfte sich einen Weg nach draußen, und ich verdeckte meinen Mund, während ich aufstand und mich herzhaft streckte.

»Konntest du dich wenigstens gut vorbereiten?«, fragte Ches und sammelte die Karten zusammen.

Ich zwang mich, ihn nicht abzuchecken, doch Ella 2.0 hatte, was das anging, keine sonderlich große Selbstbeherrschung. Vielleicht hätte ich es unter dem Deckmantel tun können, bloß seine heilenden Blutergüsse zu inspizieren, doch das wäre eine sehr offensichtliche Lüge gewesen. »Ich, äh, ja«, antwortete ich. »Ich denke schon. Ich bin froh, wenn ich den morgigen Tag hinter mir habe.«

Er legte den Kopf schief und runzelte die Stirn. Zu meinem Glück war es wohl nicht so offensichtlich wie befürchtet, dass meine Hormone schon wieder verrücktspielten.

»Ich bin auch froh, wenn der morgige Tag vorbei ist«, erwiderte Ches und seufzte. Eine Furche erschien zwischen seinen Augenbrauen, und er presste die Lippen zusammen. Er wirkte mit einem Mal angespannt, beinahe niedergeschlagen.

»Dann macht dir das Kämpfen keinen Spaß?«, fragte ich vorsichtig.



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